Die norwegischen Berge sind zu allen Jahreszeiten wild und atemberaubend schön, aber sie können auch gefährlich sein. Haben sie die nötige Fitness, Erfahrung, Routenkenntnis und Ausrüstung, die sie für die geplante Tour benötigen?
Bevor sie losgehen, informieren sie jemanden über die geplante Route und ihren Zeitplan (und sagen sie Bescheid, wenn sie wieder zurück sind). Studieren sie die Wettervorhersage, und zwar nicht nur örtlich für ihr Tourenziel, sondern auch regional, und denken sie daran, dass das Wetter und die Bedingungen sich plötzlich und unvermittelt ändern können. Haben sie einen Notfallplan für schlechte Sicht, einbrechende Dunkelheit oder Temperaturstürze? Sind sie in der Lage, zu entscheiden wann sie besser umkehren oder Schutz suchen sollten? Gibt es Hütten in der Nähe? Haben sie angemessene Kleidung für Kälte und Nässe? Ausreichend zu essen und trinken? Können sie eine Nacht draußen überstehen?
Wenn sie in unbekannten Gegenden wandern, nehmen sie Karte, Kompass und Handy mit. Generell ist der Empfang in den norwegischen Bergen schlecht, aber sie können auch Glück haben. Nehmen sie das Handy also mit und sorgen sie dafür, dass es aufgeladen ist. Karte und Kompass gehören immer in den Rucksack!
Halten sie sich an die norwegischen Bergregeln
Verhaltensregeln für eine sichere Wanderung und Skitour
- Planen sie gut vor und informieren sie jemanden über ihre Tourenpläne.
- Passen sie die Tour an ihre Fähigkeiten und die herrschenden Bedingungen an.
- Respektieren sie die Wettervorehrsage und die Lawinengefahr.
- Seien sie auch auf kurzen Touren auf schlechtes Wetter und Kälte vorbereitet.
- Nehmen sie die nötige Ausrüstung mit, um sich selbst und anderen helfen zu können.
- Treffen sie gute Entscheidungen. Können sie unsicheres Eis und lawinengefährliches Gelände erkennen?
- Lernen sie den Umgang mit Karte und Kompass. Sie sollten jederzeit wissen, wo sie sind!
- Kehren sie rechtzeitig um. Umzukehren ist keine Schande!
- Sparen sie ihre Kräfte und suchen sie rechtzeitig Schutz.
Sicherheitsregeln für Wintertouren
Im Winter gelten die Sicherheitsregeln in noch stärkerem Grad als im Sommer. Warm und trocken zu bleiben, ist in der Kälte überlebensnotwendig. Kleiden sie sich von oben bis unten in Wolle und nehmen sie ein extra Set trockene Wechselkleidung und eine winddichte Außenbekleidungsschicht mit.
Halten sie sich warm und trocken und trinken sie genug
Unterkühlung ist im Winter die größte Gefahr. Um das zu vermeiden, müssen sie sich warm und trocken halten. Falls sie die Nacht draußen verbringen müssen, sparen sie Kräfte und graben sie sich rechtzeitig im Schnee ein bzw. bauen sie eine Windschutzwand.
Setzen bzw. legen sie sich nicht direkt auf den Boden oder in den Schnee, sondern benutzen sie z.B. ihre Skier als zusätzliche Isolationsschicht, auch wenn es nicht besonders bequem ist. Ein großer Rucksack kann als provisorischer Schlafsack oder Windschutz dienen, und auch ein kleiner Rucksack kann zumindest ihre Füße trocken und windgeschützt halten.
Solange er frisch und sauber aussieht, können sie unbesorgt Schnee essen, um ihren Durst zu stillen. Das kühlt zwar aus, doch in vielen Fällen ist Dehydration ein noch größeres Problem als Unterkühlung.
Sützen sie ihre Augen
Tragen sie auch mitten im Winter eine Sonnen- oder Schneebrille und vermeiden sie damit Schneeblindheit und bleibende Sehschäden.
Zeigen sie ihre Position an und signalisieren sie ihre Hilfsbedürftigkeit
Signalisieren sie gegenüber anderen, dass sie Hilfe benötigen. Wenn sie sich im Schnee eingraben müssen, stellen sie ihren Skier aufrecht und überkreuz als Positionsmarkierung, damit Suchmannschaften sie auch in größerer Entfernung leichter finden können.
Lawinen vermeiden
Vermeiden sie das Skilaufen und -fahren unter und auf Schneeüberhängen, Hänge von mehr als 30 Grad Neigungswinkel, Geländefallen und anderes lawinenausgesetztes Gelände. Suchen sie die Umgebung nach bereits abgegangenen Lawinen ab. Lawinen sind schneller als sie skifahren können. Halten sie Abstand und vermeiden sie, Lawinen auszulösen! Checken sie die örtliche Lawinengefahr, bevor sie losgehen.
Sicherheitsregeln für Sommertouren
Folgen sie markierten Wegen, die auch auf der Karte verzeichnet sind und beachten sie Schilder und Informationstafeln unterwegs. Falls sie sich verlaufen, suchen sie nach Steinmännchen. Diese stehen entlang etablierter Pfade und so dicht, dass sie von dem einen zum anderen sehen können.
Nehmen sie auf alle längeren Wanderungen im Gebirge eine Taschenlampe, Mütze, Handschuhe und ein extra Set Wollkleidung mit. Eine Reflektorenweste nimmt kaum Platz weg, macht sie in einer Notsituation für die Bergrettung aber viel besser sichtbar. Das Gleiche gilt für Jacken in leuchtenden Farben.
Im Gebirge kann das Wetter schnell umschlagen, und auch im Sommer können plötzliche Temperaturstürze erfolgen. In solchen Fällen ist es entscheidend, die richtige Kleidung am Körper und im Rucksack zu haben. Sorgen sie also dafür, für plötzliche Wetterumschwünge ausgerüstet zu sein und schützen sie sich vor der Sonne.
Ziehen sie sich warm an
Eine winddichte Jacke und eine Schicht aus Wolle ist auch an warmen Sommertagen ist unabdingbar. Im Gebirge kann der Wind empfindlich kalt sein. Im Gegensatz zu Nylon und Baumwolle wärmt Wolle auch in feuchtem und nassem Zustand. Kleiden sie sich nach Zwiebelprinzip, so dass sie ihre Kleidung jederzeit ihrer Körpertemperatur anpassen können.
Trinken sie viel
Im Falle, dass sie sich verlaufen, ist es wichtig, Kräfte zu sparen und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Sonne, Wind und eine fordernde Situation trocknen sie schneller aus, als sie es merken. Fließendes Wasser aus klaren Bächen kann in den norwegischen Bergen unbesorgt getrunken werden. Vermeiden sie jedoch stehendes Wasser, Moorwasser, Bäche zwischen Weidegebieten und von Gletschern. Dieses kann schädliche Mikroorganismen enthalten.
Halten sie Abstand zu wilden Tieren
Wilde Tiere können gefährlich sein, also halten sie Abstand und stören sie sie nicht. Eisbären, Braunbären, Moschusochsen und Elche sind alle schneller als sie und können sie ernsthaft verletzen, wenn sie überrascht oder verängstigt sind und Junge zu verteidigen haben.
Bewegen sie sich talwärts
Sind sie auf der Suche nach Hilfe für sich selbst oder Tourkameraden, dann gehen sie talwärts. Wenn es das Gelände zulässt, folgen sie Bächen und Flüssen ins Tal, wo es Hütten und Siedlungen gibt.
Gletscher
Betreten sie niemals einen Gletscher allein, auch nicht als erfahrener Bergwanderer. Für das Betreten eines Gletschers bilden sie eine Seilschaft mit anderen und vertrauen sie sich einem geprüften Gletscherführer an.
Netzabdeckung für Mobilfunk
Im Gebirge ist das Mobilfunknetz oft schlecht, lückenhaft oder nicht existent. Die nachfolgenden Karten zeigen ihnen die Netzabdeckung der beiden größten norwegischen Anbieter:
Norsk Luftambulanse hat eine Notruf-App entwickelt - die 113-App. Downloaden sie sie auf ihr Handy, bevor sie loswandern, und rufen sie im Notfall Hilfe aus der App aus. Sie übermittelt automatisch ihre Position an den Rettungsdienst.
OFFENES FEUER UND WALDBRANDGEFAHR
Vom 15. April bis 15. September ist offenes Feuer in Norwegen verboten. Nutzen sie bereits existierende Feuerstellen.
Ausnahme: Am Strand oder direkt an See- und Flussufern, jedoch nicht auf nacktem Fels.
Unter extremer Trockenheit ist auch die Benutzung von Einweggrills, Grillkohle und Campingkochern (Gas, Benzin oder Spiritus) untersagt.
Sie sind persönlich und rechtlich dafür verantwortlich, dass sich ein Lagerfeuer nicht verbreitet und dass sie es vollständig löschen.
Im Brandfall rufen sie die Feuerwehr unter der Notnummer 110. Versuchen sie den Brand selbst zu löschen, aber setzen sie sich keiner Gefahr aus.
Checken sie die Waldbrandgefahr auf yr.no.
Quelle: Visit Norway
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