Vögel beobachten - Valdresflye
Über
Die Valdresflye ist eine Hochebene auf fast 1400 m Höhe zwischen den Gemeinden Øystre Slidre und Vågå, südöstlich des Jotunheimen und nordwestlich des Langsua Nasjonalparks gelegen. Hier finden Sie fast alle Arten, die typisch für die südnorwegischen Gebirgsregionen sind, auf relativ engem Raum.
Viele Arten lassen sich direkt vom Auto aus beobachten, wenn man langsam über die höchste Partie fährt. Hier gibt es lange Seitenstreifen, so dass man den Verkehr nicht behindert. Besonders zeitig in der Saison, wenn die Straße nach der Wintersperrung geöffnet hat und noch viel Schnee liegt, sammeln sich die Vögel auf großen Steinen und schneefreien Flecken entlang der Straße und sind sehr einfach zu beobachten. Später ist es empfehlenswert, die Gegend zu Fuß zu erforschen. Ein guter Ausgangspunkt ist der Parkplatz am höchsten Punkt der Straße (Valdresflye 1389) oder der Seitenstreifen in der Nähe. Folgen Sie dem Wanderweg auf den Fisketjernnuten 1527 m (markiert mit Pflöcken mit roter Spitze). Im Vorsommer sind die Temminckstrandläufer leicht zu hören und zu sehen, während sie auf den und um die großen Steine nahe der Straße herum aktiv sind. Steinschmätzer und Wiesenpieper sind zahlreich und können nicht verfehlt werden. Weiter oben, ab ca. halber Höhe zum Gipfel, sind die Chancen gut, Ohrenlerchen zu sehen. Ihr Gesang verrät sie oft. Auch das Alpenschneehuhn lebt im Gipfelbereich des Fisketjernnuten. Vom Gipfelpunkt aus können Sie dem flachen Gipfelplateau in Richtung Norden zur Abbruchkante zum Heimdalen hin folgen. Hier, etwas unterhalb in den steilen Schneefeldern, sind früh im Sommer in der Regel Schneeammern zu finden. Nach Süden hin ist der Berg weniger steil, und es ist möglich, quer feldein in Richtung der östlichen Fisketjerni abzusteigen. Halten Sie am Fuße des Fisketjernnuten auf Steinfeldern nach Spornammern Ausschau. Suchen Sie die Seen Fisketjerni sorgfältig mit dem Spektiv ab, denn unter den Enten, die hier oft liegen, befinden sich manchmal Eis- und Bergenten.
Meeresstrandläufer und Sandregenpfeifer findet man, wenn man achtsam(!) auf der Westseite der Straße eine Runde um die kleinen Seen dreht. Mit Glück kann man hier auch auf Mornell stoßen. In manchen Jahren fliegen Falkenraubmöwen ein und sind dann, vorzugsweise sehr früh am Tag und früh in der Saison, auf steinigen Aussichtsposten oder überfliegend zu beobachten. In guten Nagerjahren jagen Rauhfußbussarde über der Ebene.
Im Steilhang des Synshorn (am südlichen Ende der Valdresflye) brüten manchmal Turmfalken. Am Heimdalsmunnen (am nördlichen Ende der Valdresflye) kann man in den Weiden Blaukehlchen und im Hang zum Brurskardknappen Ringdrosseln und Steinschmätzer finden. Auf der gegenüberliegende Seite der Straße, in Richtung Leirungsdalen, brüten Goldregenpfeifer.
Beobachtungstouren auf der Valdresflye lassen sich leicht mit einem Abstecher entlang des Jotunheimvegen kombinieren.
Anreise: Mit dem Auto von Süden oder Norden entlang der Straße 51 hinauf auf die Hochebene. Ab Mitte Juni verkehren Busse zwischen Fagernes/Beitostølen und Gjendesheim (www.jvb.no und www.innlandstrafikk.no).
Beste Zeit: Von Anfang Juni (abhängig von den Schneeverhältnissen) bis ca. Mitte Juli, am besten sehr früh am Morgen. Die Watvögel starten ihren Zug nach Süden meist schon gegen Ende Juli.